Während unter *2) geschlussfolgert wird, dass der Bau des "Raubschlosses" in der 1.Hälfte des 11.Jahrhunderts lag und die Zerstörung um 1073-1075 gewesen sein muss, vertritt man unter *3) die Ansicht, dass aufgrund der 1905-1908 gemachten archäologischen Funde die Zerstörung Mitte des 13.Jahrhunderts war. Unter *3) wird auch bezweifelt, dass 1290 überhaupt unter Rudolf von Habsburg 66 Raubritterburgen in Thüringen zerstört wurden, während im Internet unter www.mdr.de/gescbichte dies als geschichtlicher Fakt dargestellt wird. Man sieht, dass die Forschungen auf diesem Gebiet noch keinen befriedigenden Abschluss gefunden haben.
Tatsache ist und das ist in erster Linie das Verdienst des Forstmeisters Carl Brückner vom Forstamt Dörrberg, der von 1905-1908 die Ausgrabungen leitete, dass auf dem Berg Alteburg  eine Burg gestanden hat, die zum Schutz der zwei Nebenstrassen über den Thüringer Wald 
             Arnstadt-Liebenstein-Gräfenroda-Waldsberg-Löffelbühl-Oberhof  und
             Arnstadt-Plaue-Geschwenda-Gehlberg-Güldene Brücke-Goldlauer-Suhl  angelegt  worden war.
"Es handelt sich hier um eine Burg, die wohl in ihrer Bauweise schlicht war,  aber allen Schutz- und Trutzmaßnahmen des 11. und 12. Jahrhunderts voll und ganz entsprach. Ihre äußeren Ausmaße betrugen etwa 65 x 50 m. In der Mitte befand sich ein in den Felsen gehauener schnurgerader Ziehbrunnen, Abmessung 1,5 x 1,0 m. Seine Tiefe wird mit etwa 30 m angenommen. Die unteren Teile des Mauerwerks der Burg waren aus roh bearbeiteten Blöcken des an Ort und Stelle vorhandenen Kalksteins gemauert. Die Obergeschosse bestanden aus gut bearbeiteten Sandsteinen, die aus den Steinbrüchen der Gräfenrodaer Fluren stammten." *2)
Quellenangaben :     1) Geschwendaer Lesebuch 1302-2002
                                      2) Nüchter, Artur : Die Geschichte des sogenannten Raubschlosses  bei Gräfenroda-Dörrberg (I)
                                          - Aus Beiträge zur  Heimatgeschichte. Stadt und Kreis Arnstadt. Heft 10 -S.50f. - Arnstadt 1988
                                           Nüchter, Artur: Die Geschichte des sogenannten Raubschlosses  bei Gräfenroda-Dörrberg (II)
                                           - Aus Beiträge zur  Heimatgeschichte. Stadt und Kreis Arnstadt. Heft 9 -S.43-48 - Arnstadt 1990
                                      3) C.Lerp (1909) und H.Müllerott (2001) Ueber die Raubschloß=Ausgrabungen bei Dörrberg oder
                                                                                                                 die Alteburk im Tal der Wilden Gera bei Geschwenda
                                     Herzlichen Dank  Herrn Bollmann, Arnstadt  für seine fachlichen Hinweise.

Haben Sie Geschmack am "Raubschloss" gefunden? Alle an Heimatkunde Interessierten hätten noch ein reiches Betätigungsfeld. Aber auch Menschen, die nur gerne wandern wollen und sich an der Natur erfreuen, kommen hier auf ihre Kosten. Die nächste Seite soll Ihnen davon einen kleinen Eindruck vermitteln.

Weiterlesen ?
Versuch einer Rekonstruktion der Burg
auf der
Alteburg (Modell) *2)

Nein

Ja